(22. Januar 2023)
Schon im Vorfeld war klar: es sollte, was die Musikauswahl betraf, ganz anders
als bisher werden. Trotzdem – oder gerade deswegen? – strömte das Publikum und füllte das Credo. Unter den Besuchern auch der Präsident des Deutschen Harmonika-Verbandes, Jochen Haußmann.
… oder doch nicht so ganz? Zwei Kompositionen mit dem Zusatz spanisch
bildeten den Rahmen im ersten Teil des Konzerts. Sie hätten aber kaum unterschiedlicher sein können. Kees Vlaks spanische Ouvertüre Alcazar – geschrieben unter seinem Pseudonym Llano
– wies die typischen Merkmale spanischer Musik (Temperament, Flamenco, Kastagnetten) auf, die man in Wolfgang Jacobis viersätziger Suite Spanische Impressionen
vergeblich suchte. Zwar hatte sich auch Jacobi, dessen Todestag sich 2022 zum 50. mal jährte, spanischer Volksmelodien bedient, diese aber in seiner ihm eigenen modernen Tonsprache verarbeitet.
Entsprechend geteilt waren darüber die Meinungen im Publikum: von ganz phantastisch
bis mehr von dieser Art hätte es nicht sein dürfen
reichte das Spektrum. Und um eine Frage aus dem Publikum zu beantworten: nein, das kann nicht jedes Orchester spielen, ist das Stück doch in der Höchststufe angesiedelt.
Eingerahmt von diesen beiden spanischen
Stücken zwei bekannte Jazz-Standards: George Gershwins Fascinating Rhythm
und On the sunny Side of the Street
. Beides war als Swing tituliert und doch ganz unterschiedlich im Tempo.
Überwiegend im Zeichen von Pop-Musik stand der zweite Teil des Konzerts. Zwei Pop-Klassiker von Queen und ein Potpourri mit Melodien von Billy Joel zeigten nicht nur eindrucksvoll die musikalische Bandbreite ihrer Schöpfer – von balladenartig verträumt bis zu rockig hart –, sondern auch die Wandlungsfähigkeit des Orchesters.
Überwiegend … aber doch nicht ganz: im krassen Gegensatz zum vorherigen der Schlusstitel, die Schweizerische Rhapsodie
von Rudolf Würthner. Sie basiert auf den beiden Schweizer Volksmelodien Lueget vo Bärg und Tal
und Vo Luzern uff Wäggis zue
und klingt trotz der rhapsodischen Verarbeitung durch Würthner sehr volkstümlich.
Wer bisher – geduldig, aber vergeblich – auf Musik von Johann Strauss gewartet hatte, wurde dann mit der Zugabe doch noch belohnt: Tritsch-Tratsch
, eine Schnellpolka, beendete das Konzert, bevor es mit einer zweiten Zugabe dann endgültig ruhig ausklang.
Wieder einmal hat das Orchester gezeigt, zu welchen Leistungen es fähig ist und wie es sich in unterschiedlichste Musikstile einfühlen kann – geleitet von einem Dirigenten Edmund Holzwarth, der nicht nur das Orchester sicher führte, sondern dem Publikum auch die unterschiedlichen Stücke näher brachte.
War im vergangenen Jahr die Pause der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, so gab es diesmal wieder Getränke und kleine Häppchen. Lachs, Schinken und Käse war im Angebot, wobei besonders ersterer regen Zuspruch fand. Sieglinde und ihr Team hatten alles bestens vorbereitet und auch den Ausschank voll im Griff.
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